BRUNO T(r)AUT sich – Kunstprojekt in Neu-Olvenstedt

Im Bruno-Taut-Ring wird das letzte Haus des Servicewohnparks verschönert. Mehrere Jahre wurde das gesamte Quartier verändert. An der Fliesenwand über dem Durchgang des Bruno-Taut-Ring 48 entsteht nun ein Kunstwerk. Auch hier wird sich der Magdeburger Graffitikünstler Enrico Holze alias Poke verewigen.

Der Künstler

Der Magdeburger Enrico Holze alias Poke ist Graffitikünstler und Multitalent. Er hat in Hamburg, Berlin und Dresden gelebt und fand schließlich in Magdeburg wieder zurück zu seinen Wurzeln. Mit seiner Erfahrung als Streetartkünstler prägt er das Netzwerk „Art4Worx“. Bei unzähligen Graffitiprojekten hat er seine Handschrift hinterlassen. Poke kreierte uns die ModernaMARIA an einem Giebel in der Ulnerstraße. Man kennt von ihm Werke wie im Edeka-Markt D. Nix in Neu-Olvenstedt, das Konterfei des legendären Louis Armstrong am Lessingplatz bei HIFI Dickmann. Auch nicht zu vergessen, die Bilder an der Röstfeinfabrik, die Flanke am Kaufland in Sudenburg und die immer springenden Menschen am Jumphouse SkyFly im Flora Park.

Das Kunstwerk

„BRUNO T(r)AUT sich“ ist der Name des Motivs und gleichzeitig eine Adaption des Straßennamens. Der große Architekt Bruno Taut, der in den 1920er Jahren Magdeburg zur „Bunten Stadt“ machen wollte, ist der Namensgeber. Wichtige architektonische und graphische Gestaltungen mit Mut zur Farbe in Magdeburg kamen von ihm, wie z.B. die farbgewaltige Otto-Richter-Straße und vor allem die Gartenstadt-Kolonie Reform.

Wie bei der ModernaMARIA gibt uns auch hier der Künstler Stoff zum Nachdenken. Die Pixel-Struktur ist eine moderne Umsetzung der klaren Linien und Muster des Architekten Bruno Taut. Das Haus wirkt durch die 3D-Formationen zerbrechlich und transparent, ein Windstoß und es könnte zerstört werden. Darin eingebettet ist eine Tür, die fast rustikal anmutet. Die Vorlage dieser Tür ist einer Taut-Fassadengestaltung in der Gartenstadt Falkenberg nachempfunden. Sie steht im Kontrast zur Fassade für Stabilität. Auf dem Dach sitzt ein Junge. Der Betrachter fragt sich, was er dort macht und wie er dorthin gekommen ist. Ist er aufs Dach geklettert, um am höchsten Punkt seiner Umgebung in Ruhe nachdenken zu können? Plant er selbstbewusst seine Zukunft? Was wird er wohl für Abenteuer erleben? Dies sind alles Fragen, die aufgeworfen werden aber vom Betrachter selbst beantwortet werden können. Die Gedanken sind frei.

Das Kunstprojekt: